Zwangsräumungsschutz in der Schweiz: Rechtliche Strategien und Erfolgsaussichten
Das schweizerische Mietrecht räumt Mietern weitreichende Schutzrechte ein, die jedoch oft nicht bekannt sind oder nicht rechtzeitig geltend gemacht werden. Zwangsräumungen können in vielen Fällen erfolgreich verhindert oder zumindest erheblich verzögert werden, wenn die rechtlichen Möglichkeiten systematisch ausgeschöpft werden. Dabei ist jedoch schnelles Handeln erforderlich, da viele Rechtsmittel an kurze Fristen gebunden sind.
Besonders wirkungsvoll ist die Geltendmachung der missbräuchlichen Kündigung nach Art. 271 OR. Viele Vermieter sind sich der strengen Anforderungen an eine rechtmäßige Kündigung nicht bewusst und können daher erfolgreich angefochten werden. Auch formelle Mängel bei der Zustellung oder inhaltliche Unklarheiten bieten oft Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Verteidigung.
Bei Eigenbedarfskündigungen müssen Vermieter strenge Nachweis- und Verhältnismäßigkeitsprüfungen bestehen. Oft lässt sich zeigen, dass der geltend gemachte Eigenbedarf nicht dringend ist oder durch andere Lösungen befriedigt werden könnte. Gerade in angespannten Wohnungsmärkten werden Eigenbedarfskündigungen häufig vorgeschoben und können erfolgreich angefochten werden.
Selbst bei berechtigten Kündigungen bietet das Konzept der sozialen Härte noch Schutzpotential. Besondere persönliche Umstände, Alter, Krankheit oder schwierige Wohnungsmarktbedingungen können zu einer Verlängerung des Mietverhältnisses führen. Die erfolgreiche Geltendmachung erfordert jedoch fundierte Rechtskenntnisse und strategisches Vorgehen, weshalb professionelle Unterstützung meist unerlässlich ist.